Zum Musikantenfest strömen rund 2000 Besucher in das kleine Dorf. Sie freuen sich über 100 Musiker, Sänger und Tänzer, die sich hören und sehen lassen können. Am Dorfbrunnen feiern Aktive, Einheimische und Gäste, während etliche neue und alte Interpretationen ertönen.

Ganz groß heraus ist am Sonntag das kleine Fichtelgebirgsdorf Kleinschloppen gekommen. Das Musikantenfest war ein Besuchermagnet ungeahnten Ausmaßes: Von allen Seiten strömten die Besucher zum idyllischen Festplatz am Schliermer Dorfbrunnen, an dem ein Augen- und Ohrenschmaus geboten wurde. Zu Fuß, mit dem Fahrrad und auch mit den Autos kamen rund 2000 Besucher und freuten sich über die etwa 100 Musiker, Gesangskünstler und Tänzer, die für Abwechslung sorgten und sich hören und sehen lassen konnten. Zu bewundern war ein Feuerwerk der Volksmusik. Da hat sich ein Musikfest entwickelt, das ein kleines Fichtelgebirgsdorf nicht nur zum Klingen, sondern auch zum fröhlichen Feiern gebracht hat. Ein besonderes Ambiente bot die grüne Festwiese unter den Linden. Es war ein Fest voller Frohsinn und guter Laune. Kleinschloppen avancierte zum Musikantenstadl der Volksmusik in der Region. Der Schliermer Dorfbrunnen erwies sich als Inspirationsquelle, aus dem immer neue Interpretationen sprudelten. Es zeigte sich, dass Petrus ein großer Musikfan ist. Es gab Sonnenschein und neben der Musik auch ein gutes Essensangebot. An den Essensständen bildeten sich lange Schlangen. Es ist beachtlich, was das 60-Einwohner-Dorf Kleinschloppen bei dem Musikantenfest, das zum sechsten Mal über die Bühne ging, auf die Beine stellt. Es gelingt der Dorfgemeinschaft, mehr als 50 Helfer zu mobilisieren. Hervorzuheben das Organisationstalent von Karlheinz Herold. An den Rollstuhl gefesselt, hielt er alle Fäden fest in der Hand. Der Erlös aus der Benefizveranstaltung kommt einer guten Sache zugute: Er wird für "Hilfe für Nachbarn", eine Aktion der Frankenpost und Sparkasse Hochfranken, gespendet. In den vergangenen sechs Jahren wurden 10 000 Euro für den wohltätigen Zweck gespendet. Den Anfang machte stil- und effektvoll Heinz Dumler aus Röslau mit seinem Hirtenrufhorn. Danach ging es bei dem Musik-Open-Air Schlag auf Schlag. Die Akteure spielten sich in die Herzen der Zuhörer. Dazu brauchte es keine Lautsprecher oder Verstärker. Die Musik kam gut an, der berühmte Funken sprang über. Die Musikanten aus Schwarzenbach an der Saale, Günter Dörsch, Erwin Villa, Gerlinde Lang und Franz Leupold spielten volkstümliche Weisen unter dem originellen Namen "Bergfegt semmer ned". Herzerquickend die "Huasaknöpf" der Kindertanzgruppe des FGV Marktleuthen mit 16 Mitwirkenden unter der Leitung von Annelie Batrla. Passend zur Europawahl wurde Musik und Gesang aus ganz Europa geboten. Darunter befanden sich auch ein Flämischer Volkstanz. Im Mittelpunkt standen beliebte Lieder wie "Der Vogelbeerbaum ist der schönste Baum" oder "Das schönste Bett ist die Elisabeth". Mit originellen Instrumenten zog der Leupoldsgrüner Viergesang durch die Menge. Er unterhielt mit Gstanzln. Eine bekannte Größe sind in Kirchenlamitz die "Krebsbacker Kirwa-Musikanten" mit ihrer zünftigen Blasmusik. Diese ist so nah an den Menschen wie kaum eine andere. Bei den Klängen von "Egerland - Heimatland" und anderen Stücken strahlten viele Augen. Ein Unikum ersten Ranges ist die "Bauhausmusi". Uli, Mitglied der Truppe, wohnt im ehemaligen Brauhaus von Regnitzlosau, das zum Leidwesen der Einwohner kein Brauhaus mehr ist. Dann kommt da noch Conny, Star des Trios. Sie bringt mit Temperament lustige Geschichten zum Besten. Der dritte im Bunde ist Horst, der sich nicht nur dem Akkordeon verschrieben hat, sondern auch die Akkordzither beherrscht wie kein anderer. Ihren Auftritt hatten auch die "Hofer Findling". Sie sangen eigene Texten aus dem Alltagsleben: kritisch, besinnlich, fröhlich und frech mit Gitarrenbegleitung, Flöten, Kontrabass und verschiedenen Rhythmusinstrumenten. Dann kam noch der "Quetschen-Rock" mit fränkischer-fröhlicher Volksmusik. Die Akteure aus Selbitz sind Hans-Jürgen Pechstein (Akkordeon), Carmen Schubert (Akkordeon), Michael Bannert (Teufelsgeige und Gesang), Corinna Hüttner (Gesang) und Volker Funk (Gitarre und Gesang). Die "Waldsteinsaiten" warteten mit zarten Klängen auf, die zu Herzen gingen. Schwungvoll präsentierte sich die Volkstanzgruppe "Dschäneraischn". Mit ihrer Steirischen spielte Martina Nickl unter Begleitung von Heinz Fraas auf der Tuba auf. Ein Augen- und Ohrenschmaus war die Rützareuther Kapelln. Sie boten Ohrwürmer wie La Paloma. Der Rhythmus ging förmlich ins Blut. Sehr vielseitig der Auftritt der Lichtenberger Volkstanzgruppe, die seit mehr als 25 Jahren besteht. Ihr Anliegen ist der Erhalt der fränkischen Volkstänze. Dass der Gruppe dies bestens gelungen ist, zeigten ihre vielseitigen Auftritte in der schmucken Tracht des Hofer Umlandes. Eine besondere Einlage stellten die "Holzhacker-Buam" dar. Hier flogen sogar die Hüte in die Luft. Aufgetreten ist am Sonntag auch der Kirchenlamitzer Spielmannszug, der seit mehr als 40 Jahren besteht. Die musikalische Leitung hatte Stefan Prell. Ihr Bestes gaben die "Bummellhenker Kombo" und "Schmied, Martin und Werner". Zum Schluss gaben die "Zamgwürfelt'n" allen, die nochmals in Erscheinung treten wollten, Gelegenheit, das Publikum zu begeistern.
Kleinschloppen klingt und singt
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