Die Kleinschloppener schaffen sich einen schmucken Dorfmittelpunkt. Das Anwesen Nummer 6 dient jetzt als „Schlierma Dorfhaus“ der Allgemeinheit. Die Sanierung in Eigenleistung dauert sechs Jahre. Von Willi Fischer
Kirchenlamitz – Aus einem Haus mit alter Bausubstanz ist mit dem „Schlierma Dorfhaus“ ein Schmuckstück entstanden. Dies ist dem Gemeinschaftssinn der Kleinschloppener zu verdanken. Diesen bewiesen sie schon in bewährter Manier bei den Musikantenfesten.
Ein großer Gewinn für Kleinschloppen war die Dorferneuerung mit der im Jahr 2000 begonnen wurde. Damit verbunden war eine Neugestaltung des Dorfes. 400 000 Euro wurden für diesen Zweck investiert. Gleichzeitig wurde der Verein „Dorfgemeinschaft Kleinschloppen“ gegründet, dessen Vorsitzender Robert Gräf ist. Einen wesentlichen Beitrag für die Öffentlichkeitsarbeit und Darstellung auf der Homepage leistet Schriftführer Karlheinz Herold.
Im Zuge der Dorferneuerung wurde von der Stadt Kirchenlamitz das Anwesen Nummer 6 erworben und der Dorfgemeinschaft zur Verfügung gestellt. Das alte Bauernhaus war stark sanierungsbedürftig. Acht Jahre hat die Dorfgemeinschaft in Eigenleistung an der Innenrenovierung gearbeitet. Ohne diesen Einsatz wäre das Haus dem Verfall preisgegeben gewesen. In diesem Jahr war der Abschluss mit der Neueindeckung des Daches. Gleichzeitig fand eine Erneuerung der Fassade statt. Jetzt erstrahlt das „Schlierma Dorfhaus“ in vollem Glanz. In farbenprächtigem Rot ist das Dorfhaus ein markanter Blickpunkt.
Den finanziellen Grundstock für die aufwendige Sanierung erbrachte wiederum eine Gemeinschaftsleistung: Vier Jahre haben die Kleinschloppener die Bewirtschaftung für das Kirchenlamitzer Volks- und Wiesenfest übernommen. Unterstützt wurde die Dorfgemeinschaft bei der Schaffung des Dorfhauses mit einer Förderung durch das Amt für Ländliche Entwicklung im Rahmen der Dorferneuerung. Robert Gräf, der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft, freut sich über die intakte Dorfgemeinschaft. Im Zusammenwirken aller Kräfte hat Kleinschloppen das Gemeinschaftsleben nachhaltig gefördert. Regelmäßig findet am Donnerstag ein Gemeinschaftsabend der Dorfgemeinschaft statt. Dabei werden alte Bräuche gepflegt und Neuigkeiten ausgetauscht. Abgehalten werden regelmäßig auch Bibelabende.
Durch die Dorfgemeinschaft ist in der Zeit von 2006 bis 2007 und viel Eigenleistung der Einwohner der Kleinschloppener Anger und der Dorfbrunnen neu gestaltet worden. So ist ein sehr schöner und kultureller Platz entstanden.
Die Tradition wird in Kleinschloppen ebenfalls auf vielfältige Weise gepflegt. So wird traditionell jedes Jahr eine Woche nach dem Erntedankfest der Dorfweiher abgefischt. Der Teich wird gemeinschaftlich von den Dorfbewohnern bewirtschaftet.
Seit 2011 wartet Kleinschloppen mit einem geschmückten Osterbrunnen nach altem Brauch auf. Neben dem Brunnen sitzt dann ein Osterhase in Lebensgröße und spiegelt die Gemütlichkeit am Dorfbrunnen wider. Wiederbelebt wurden auch vier alte Bräuche: Am „Oberst“, 6. Januar, das „Stärkeantrinken“, am Faschingsdienstag der „Kehraus“, die „Schlierma Kirwa“ und das „Christbaumschauen“. Während der Wintermonate werden vier Bibelstunden abgehalten, veranstaltet werden ein Kinderfasching, ein Musikabend, eine Vereinsweihnachtsfeier und eine Silvesterparty im Dorfgemeinschaftshaus. Darüber hinaus werden über das ganze Jahr hindurch Arbeitsdienste durchgeführt.
Fest steht bereits der Termin für das nächste Musikantenfest. Am Sonntag, 2. Juni, geht im nächsten Jahr das beliebte und bekannte Kleinschloppener Musikantenfest in die nächste Runde. Anmeldungen sind ab sofort möglich (siehe Infokasten unten). Dort wird eine Plattform geboten, in gemütlichem Rahmen vor einem großen Publikum aufzutreten. Die Dorfgemeinschaft spendet den Erlös jeweils dem Verein „Hilfe für Nachbarn“, einer Aktion der Sparkasse Hochfranken und der Frankenpost . Nahezu 10 000 Euro sind hier in den vergangenen fünf Jahren schon zusammen gekommen.
Quelle: epaper.frankenpost.de