Zum zehnten Mal spielt die Musik im kleinen Örtchen Kleinschloppen groß auf. Gesang und Tanz kommen Bedürftigen zugute.
Ein kleines Dorf wächst über sich hinaus: In Kleinschloppen spielt die Musik ganz groß auf. In diesem Jahr feiert das weithin bekannte Event zehntes Jubiläum. Am Sonntag, 3. Juni, geht das Musikantenfest als Open-Air-Veranstaltung über die Bühne. Idyllisch der Festplatz am „Schliermer Dorfbrunnen“ mit seinen schattenspendenden Bäumen. Zu erreichen ist die kleine Ortschaft, in der ganz groß aufgespielt wird, auf verschiedenen Wegen: einmal über die Kreisstraße Wun 1 zwischen Kirchenlamitz und Weißenstadt (in Kleinschloppen werden ausreichend Parkplätze ausgewiesen) oder auf dem Sechsämter-Radweg, der in unmittelbarer Nähe vorbeiführt.
Eine Gold-Medaille hat sich Kleinschloppen für seinen Gemeinschaftssinn verdient. Das beliebte Musikantenfest steht von Anfang an unter dem anerkennenswerten Motto „Ein Dorf hilft – Musikantenfest am Schlierma Dorfbrunnen“. In Kleinschloppen steht die Nächstenliebe hoch im Kurs: Jedes Jahr werden ansehnliche Spenden für die Aktion „Hilfe für Nachbarn“, die in Kooperation der Sparkasse Hochfranken und der Frankenpost initiiert wird, übergeben. Hier gilt im wahrsten Sinne des Wortes der Grundsatz: „Aus der Region – für die Region“. In Zusammenarbeit mit verschiedenen gemeinnützigen Einrichtungen, wie der Caritas, der Arbeiterwohlfahrt, der Diakonie und dem Roten Kreuz, sollen Notlagen direkt vor der Tür schnell und unbürokratisch gelindert werden. Inzwischen haben sich die Spenden aus Kleinschloppen bereits auf die stattliche Summe von über 20 000 Euro summiert.
In Kleinschloppen spielt nicht nur die Musik: Auch Gesang und Tanz kommen zur Aufführung, und das alles bei freiem Eintritt. Organisator Karlheinz Herold findet lobende und anerkennende Worte für die zahlreichen Mitwirkenden: „Ihre Musik und Ihr erquickender Tanz sind wie blühender Frühling und Lebensfreude ein großer Segen für uns alle.“
Möglich macht dieses außerordentliche Gemeinschaftswerk der großartige Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft, in der alle an einem Strang ziehen. Die Kleinschloppener meistern die Mammutaufgabe mit großem Engagement und viel Herzblut. Landrat Dr. Karl Döhler bringt es auf den Punkt: „Alle sind fasziniert von dem Fest in Kleinschloppen. Die Gäste kommen jedes Jahr gern und zwar aus Spaß an der Freud.“
Die Dorfgemeinschaft wurde im Jahr 2000 gegründet. Zum Vorstand zählen Thomas Herold als Vorsitzender, Bernd Rüdiger als zweiter Vorsitzender, Petra Rüdiger als Kassiererin, Karlheinz Herold als Schriftführer und engagierter Organisator des Musikantenfestes sowie die Beisitzer Irene Dannhorn, Monika Kästner, Karen Kheim-Holoubek, Rudolf Reihl und Robert Gräf.
Am Sonntag, 3. Juni, startet um 12.30 Uhr das abwechslungsreiche Programm mit volkstümlicher Musik, Gesang und sehenswerten Volkstanzgruppen. Darunter der Auftritt der Jugend mit den Wennerer Housaknepf und der Kindertanzgruppe des FGV Marktleuthen unter Leitung von Annelie Batrla. Die Kinder werden mit ihrer stimmungsvollen Musik und den fröhlichen Tänzen die Zuschauer erfreuen. Eine bekannte Größe in der Volksmusikszene ist die Krebsbacker Blasmusik aus Kirchenlamitz. Sie bringt ein buntes Repertoire mit. Mit ihrem Motto „Musik für frohe Stunden“ passen die „Waldsteinsaiten“ wie angegossen zum Musikantenfest Kleinschloppen. Mit Akkordzither, Hackbrett, Gitarre und Gesang zelebrieren die vier Damen traditionelle Volksmusik, leichte Klassik und lassen auch beliebte Schlager lebendig werden. Schneidig werden auch die Auftritte des Kirchenlamitzer Spielmannszuges und des Spielmannszuges Selb in ihren schmucken Trachten sein. Aufhorchen lässt der Donnerschlag der historischen Kanone von Schlossherr Joachim Rohrer vom Höchstädter Schloss.
Willi Fischer